Die dritte Nähmaschine, die ich mir zugelegt habe, war eine Overlock-Nähmaschine. Bekanntlich ist die Handhabung dieser Geräte etwas anders als die der herkömmlichen Nähmaschinen. Anfangs verwirren die vielen Fäden und Einstellmöglichkeiten insbesondere den Neuling. Doch wer sich erst einmal in die Materie eingearbeitet hat, kann schon rasch erste Erfolgserlebnisse feiern.
Der passende Begleiter für die Nutzer einer Overlock ist das “Praxiswissen Overlock – Ein Lernprogramm und Nachschlagewerk” von Katrin Lünnemann. Auf knapp 80 Seiten werden alle Facetten dieser besonderen Maschine beleuchtet und erklärt. Das Buch beginnt mit einem Überblick: Angefangen von dem Aufbau der Maschine über das erforderliche Zubehör (Nadeln, Garne und Hilfsmittel) bis hin zu einem Überblick aller Overlockstiche gibt es eine Einführung in die Thematik. Auch das nicht immer einfache Einfädeln wird beschrieben. Anschließend geht es an das Eingemachte.
Anhand von Praxisbeispielen werden die ersten Schritte Stück für Stück erläutert. Die Beschreibung der 4-Faden-Overlocknaht mündet beispielsweise in das Herstellen eines bunten Schals. Es versteht sich von selbst, dass dieses Projekt auf einer separaten Seite ausführlich inklusive benötigtem Material, Zuschnitt und einer bebilderten Anleitung zusammengefasst ist.
Und so zieht sich die Vermittlung des Wissens durch den gesamten Band: Das um die Ecke nähen findet genauso Erwähnung wie das Nähen von flachen Nähten sowie von dekoativen Ziernähten und Rollsäumen. Dehnbare Nähte werden ebenfalls besprochen, das gleiche gilt für perfekte Bundabschlüsse an T-Shirts.
Die Beispiele aus der Praxis umfassen unter anderem das Nähen einer edlen Stola, das Anfertigen von Kissenbezügen, das Nähen eines Rocks aus Walkstoff und eine Kuscheldecke aus Patchwork sowie eine Nackenrolle.
Nach mehr als 60 Seiten Praxistipps und Nähanleitungen für die Overlock-Maschine gibt es am Ende des Buches noch Tipps und Tricks, die auch für mich neu gewesen sind. Dort wird das Verstärken einer Rollsaumkante genauso beschrieben wie das Einnähen und Aufnähen eines Gummibandes. Zum Abschluss finden sich neben einem Index noch Hinweise zur Pflege der Overlock-Maschine sowie eine Maßtabelle der Konfektionsgrößen. Auf der vorletzten Seite ist außerdem ein doppelseitiger Vorlagebogen eingeklebt, auf dem alle Schnittmuster, die im Buch beschrieben worden sind, enthalten ist.
Mein Fazit
Das 2011 im Christophorus Verlag in Freiburg erschienene Buch ist ein ideales Nachschlagewerk für Anfänger und Fortgeschrittene. Die unzähligen Arten der Overlock-Stiche werden übersichtlicht dargestellt und beschrieben. Die Musterschnitte für die verschiedenen Näh-Projekte sind sehr vielseitig und decken jeden Geschmack ab.